Rückblick

2024 So. 06.10.2024 -
So. 12.01.2025
HOME AGAIN. Migration | Zuhause | Erinnerung

Die Welt befindet sich in einem Prozess der Transformation, der sich in einer zunehmenden Zahl von Krisen äußert. Durch die Globalisierung, den Klimawandel, technologische Entwicklungen, Kriege und deren weitreichende Folgen verschwinden bekannte Strukturen, ohne dass neue Ordnungen sie bereits vollständig ersetzt hätten. Die Gruppenausstellung HOME AGAIN zeigt 14 Positionen zeitgenössischer Fotografie und Videokunst, die die menschliche Anpassungsfähigkeit einer sich rasant wandelnden Gesellschaft untersuchen.

Mit Arbeiten von: M L Casteel, Hannah Darabi, Göran Gnaudschun, Andy Heller, Ulrike Kolb, Oliver Krebs, Eva Leitolf, Wiebke Loeper, Ute Mahler und Werner Mahler, Jana Sophia Nolle, Ingmar Björn Nolting, Peter Piller, Minna Rainio und Mark Roberts, Elena Subach. Gastkuratoren: Andy Heller, Oliver Krebs.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: der Mitschnitt der Ausstelungseröffnung.

 

M L Casteel, aus der Serie American Interiors, Untitled, 2014
Aus der Serie: American Interiors
© M L Casteel
2024 So. 07.07.2024 -
So. 22.09.2024
Hans-Christian Schink: Unter Wasser

Als vor 12.000 Jahren die Gletscher der letzten Eiszeit schmolzen, entstand im heutigen Nordosten Deutschlands, in Mecklenburg-Vorpommern, eine von zahllosen Gewässern durchzogene Landschaft. Flüsse und Bäche von insgesamt 26.000 km und mehr als 2.200 Seen prägen die Topografie. 
Die Auswirkungen menschlicher Zivilisation, etwa die intensive landwirtschaftliche Nutzung, die Industrialisierung der Landwirtschaft und die Erwärmung durch den Klimawandel sind der größte Risikofaktor für den Bestand dieser Biotope.

Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: "Hans-Christian Schink: Unter Wasser", Fotograf Hans-Christian Schink im Gespräch mit Kurator Dr. Raimund Kast 

Hans-Christian Schink: Unter Wasser
Unter Wasser #17
© Hans-Christian Schink
2024 So. 30.06.2024 -
So. 22.09.2024
Klaus Pichler: Das Petunien-Gemetzel

Nach langen parlamentarischen Diskussionen und heftigen Protesten von Umweltschützer*innen wurden im Mai 1990 auf dem Gelände des Max-Planck-Instituts für Züchtungsforschung in Köln 30.700 gentechnisch veränderte Petunien ausgepflanzt. Nach dem Versuch wurden alle zerstört, um eine Verbreitung der gentechnisch veränderten Art zu verhindern. Doch 2015 tauchte genau diese in einem Blumentrog am Bahnhof von Helsinki wieder auf. Die Geschichte ist wahr, Pichlers Fotos sind es nicht zwingend.

Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: "Klaus Pichler: Das Petunien-Gemetzel", Kurator Dr. Raimund Kast im Gespräch mit Klaus Pichler

Das Petunien-Gemetzel
Das Petunien-Gemetzel
© Klaus Pichler
2024 So. 17.03.2024 -
So. 16.06.2024
Paula Markert: Eine Reise durch Deutschland. Die Mordserie des NSU
Über ein Jahrzehnt lang lebten die Mitglieder der rechtsextremen Terrorgruppe NSU im Untergrund. Sie ermordeten zehn Menschen, neun davon mit Migrationshintergrund, verübten Raubüberfälle und Sprengstoffanschläge. Der Prozess um diese Verbrechen wurde 2018 beendet, Beate Zschäpe, letztes überlebendes Mitglied des Trios, zu lebenslanger Haft verurteilt. Auch der letzte Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags legte 2023 seinen Abschlussbericht vor.
Doch Fragen bleiben: Fragen der Angehörigen der Opfer, Fragen an den Staat, seine Geheimdienste und an unsere Gesellschaft.
Paula Markert reiste zwischen 2014 und 2018 auf den Spuren der rechten Terrorgruppe durch Deutschland, um sich ein Bild davon zu machen, wie das Unfassbare möglich werden konnte.
Beate Zschäpe mit ihren Strafverteidigern Anja Sturm und Wolfgang Heer am 25.03.2015
Beate Zschäpe mit ihren Strafverteidigern Anja Sturm und Wolfgang Heer am 25.03.2015
© Paula Markert
2024 Sa. 09.03.2024 -
So. 16.06.2024
Fragile Träume. Fotografien aus dem Orient von Katharina Eglau

Im Nahen und Mittleren Osten liegen die Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam. Durch das Zusammenleben der Menschen entwickelte sich ein faszinierendes Geflecht von Kulturen, religiöser Praxis und ethischen Maßstäben. Mittlerweile aber wurde der Orient mehr und mehr auch zu einer Quelle von Fanatismus, Engstirnigkeit und Gewalt im Namen von Religion und staatlicher Autokratie. Mit der Schönheit und den Krisen des Orients beschäftigten sich Katharina Eglau und ihr Ehemann, der 2021 verstorbene Nahost-Korrespondent Martin Gehlen. 

Audiodateien der in der Ausstellung zu hörenden Reportagen aus der Südwest Presse sind weiterhin auf Soundcloud Stadthaus Ulm verfügbar:
Fasten und Festen (2008), Der arabische Frühling ist weiblich (2012), Im Namen Allahs (2013), Es war einmal der Garten Eden (2016), Zerstörerischer Goldrausch (2017), Ein bisschen Frieden (2018), Verfolgt und vertrieben (2018).

Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: Mitschnitt der Ausstellungseröffnung "Katharina Eglau: Fragile Träume. Fotografien aus dem Orient" mit Tomas Avenarius u.a.
 

Junge Iranerin in Lahidschan raucht Shisha
Iranerin in Lahidschan, 2009
© Katharina Eglau
2024 So. 25.02.2024 -
So. 16.06.2024
Maziar Moradi: Ich werde deutsch

„Wie gelingt Integration?“ In Zeiten einer anhaltend hohen Fluchtmigration ist diese Frage zum Politikum geraten, die in einem Spannungsfeld von Willkommenskultur und Abschottung diskutiert wird. Dabei ist Migration kein neues Phänomen, sondern spätestens seit den Jahren des Wirtschaftswunders ein fester Bestandteil der deutschen DNA. Trotzdem klammern die aktuellen Debatten oft die Erfahrungen der Migrantinnen und Migranten aus, die längst hier leben. Mit seiner Fotoserie „Ich werde deutsch“ reinszeniert Maziar Moradi in großformatigen Bildern die Erlebnisse von Menschen, die ihr Heimatland verlassen haben, um in Deutschland ein neues Leben zu beginnen, oder hier als Kinder von Einwandererfamilien geboren wurden und schon lange Teil der deutschen Gesellschaft sind.

Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: "Maziar Moradi: Ich werde deutsch", Künstler Maziar Moradi und Kuratorin Daniela Yvonne Baumann im Gespräch

Maziar Moradi Ich werde deutsch
Ohne Titel. Aus der Serie Ich werde deutsch, 2008 - 13
© Maziar Moradi
2023 Do. 23.11.2023 -
So. 11.02.2024
Danny Franzreb: Proof of Work

Im Jahr 2008 veröffentlichte Satoshi Nakamoto ein Whitepaper mit dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ als Reaktion auf die Finanzkrise. Dieser Text war die Geburtsstunde der Blockchain. Basierend auf der Vision von Nakamoto haben Menschen auf der ganzen Welt eine neue Infrastruktur geschaffen, die für die Übertragung von Vermögen oder Informationen genutzt werden kann, deren genaue Zusammenhänge aber nur Eingeweihte verstehen.
Um visuell Licht in das kryptische Dunkel zu bringen, machte sich Danny Franzreb, Fotograf und Professor für Design an der HNU (Hochschule Neu-Ulm), während der Boomphase von Kryptowährungen 2021/2022 auf eine Reise zu industriellen Mining-Farmen, Investoren und Glücksrittern bis hin zum kleinen Keller-Schürfer, die früh die Chancen der digitalen Währungen nutzen wollten. 

Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: Eröffnung der Ausstellung "Proof of Work" von Danny Franzreb. Danny Franzreb und Verleger Markus Hartmann im Gespräch
 

Krypto-Mine in Irkutsk, Russland
Krypto-Mine in Irkutsk, Russland
© Danny Franzreb
2023 Sa. 11.11.2023 -
So. 18.02.2024
Kostüm und Maskerade. Fotografien von Suzanne Jongmans und Jason Gardner

Wo endet die Maskerade, wo beginnt das Selbst? Kostüm und Maskerade zeigt zwei fotografische Positionen, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit dem menschlichen Bestreben beschäftigen, den Grenzen der eigenen Haut zu entkommen.
Jason Gardner bereist als "visueller Anthropologe" die ganze Welt, um Karnevalsrituale zu fotografieren. Dass Kleidung schon immer auch als Distinktionsmerkmal, Zeichen und Kommunikationsmittel diente, wird in den von alten Meistern inspirierten Bildern der niederländischen Künstlerin Suzanne Jongmans deutlich. Ihre Arbeitsweise wirft ein Schlaglicht auf den extremen Zeitaufwand, welcher über Jahrhunderte sowohl mit der Produktion von Bildern als auch Kleidung verbunden war und in einem krassen Gegensatz zur Wegwerfmentalität modernen Massenkonsums steht.

Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: 
"Eröffnung der Ausstellung 'Kostüm & Maskerade. Fotografien von Suzanne Jongmans und Jason Gardner'". Kuratorin Daniela Yvonne Baumann im Gespräch mit Suzanne Jongmans und Jason Gardner
sowie
Buchvorstellung Jason Gardner, "We the Spirits", mit Daniela Yvonne Baumann

Mann mit Karnelvalsmaske, Frau im altmeisterlichen Gewand
li: Gardner, "Baba" Videm, Slovenia, 2019, re: Jongmans, Kindred Spirits - Sensibility
© Jason Gardner (li), Suzanne Jongmans (re)