Über die Mongolei wissen wir hier viel zu wenig, zumindest die meisten von uns. Die junge, rohstoffreiche Demokratie liegt eingeklemmt zwischen Russland und China. Sie ist etwa viereinhalb Mal so groß wie Deutschland, doch mit gerade mal drei Millionen Menschen der am dünnsten besiedelte Staat der Welt. Während fast die Hälfte der Bevölkerung in der Hauptstadt Ulaanbaatar lebt, ziehen viele noch als Nomaden mit ihren Tieren durch die endlose Steppe.
Die Ausstellung zeigt die national bedeutenden Pferderennen oder den nach den brutalen sowjetischen Säuberungen wiedererstarkten Buddhismus, doch genauso den Kohleabbau, die fortschreitende Desertifikation des Weidelandes oder der urbanen Jugend. Künstlerinnen: Agnuush, Nathalie Daoust, Munkhgerel Purevkhuu - und Künstler: Bat-Orgil Battulga, Injinaash Bor, Davaanyam Delgerjargal, Esunge Erdenebat, Munkh-Od Ganzorig, Taij Taichar, Erkhbayar Tsengel.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: "Mongolei. Zeitgenössische Fotografien", Kuratorin Dr. Katharina Menzel-Ahr spricht mit Bat-Orgil Battulga
Birte Horn richtet ihren Fokus auf Dekonstruktion und Konstruktion. Sie extrahiert, fragmentiert, setzt zusammen – in Gedanken, mit den Augen, den Händen, der Sprache. Für das Bildmaterial recherchiert sie fotografisch meist an Orten, die verschwinden - etwa in zum Abriss freigegebenen Dörfern im Garzweiler Braunkohlerevier oder einem verlassenen Hospital in Venedig. Ihr Interesse gilt den Farben, Formen und Strukturen der Räume und Gegenstände, die von Menschen zurückgelassen wurden. Diese Fotos stellen für sie freilich nur einen ersten Entwurf für ihre Arbeiten dar. Dann beginnt das Umwandeln, bis die malerische Vernetzung der Ebenen sich auf der Leinwand ihren Raum greift und an sich tragend wird.
Ein Clown in einem bewaffneten Konflikt oder ein vollverschleiertes Mädchen, das Keulen jongliert: Wenn die Krise zum Normalzustand wird, entwickeln Momente der Leichtigkeit eine ganz besondere Magie, wie Johanna-Maria Fritz' Langzeitprojekt eindrücklich beweist.
Fernab von romantischen Klischees und Aufnahmen, welche die oftmals prekären Lebensumstände der Zirkusleute ausstellen, erschließt sie sich mit ihrer Kamera einen gesellschaftlichen Mikrokosmos, der Außenstehenden oft verborgen bleibt. Surreal und traumhaft wirken die Szenen aus Afghanistan, Dagestan, dem Gazastreifen, Indien, Indonesien, Iran oder auch dem Senegal. In diesen muslimisch geprägten Ländern entdeckte Fritz eine Zirkuskultur, die inmitten schwierigster Lebensumstände wichtige Freiräume des Selbstausdrucks schafft sowie einer tief verwurzelten Sehnsucht nach Frieden und Freiheit Ausdruck verleiht.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm:
Grußwort von Johanna-Maria Fritz: Like a Bird. Stream zur Ausstellungseröffnung
sowie
Johanna-Maria Fritz: Like a Bird. Künstlerinnengespräch zum Ausstellungsfinale im Stadthaus Ulm, mit Kuratorin Daniela Baumann
Zum 40-jährigen Bestehen der Kölner Fotoagentur laif zeigt die Ausstellung 40 Positionen dokumentarischer und journalistischer Fotografie von 1981 bis 2021. Sie reflektieren die Welt anhand ihrer Konflikte und Bruchlinien, zeigen aber auch wie Kunst und Solidarität Menschen verbinden. Darüber hinaus spiegeln sie die ästhetische Entwicklung der Dokumentarfotografie von den 1980er Jahren bis heute wider.
Gastkurator: Peter Bialobrzeski
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm:
"40 Jahre laif: Künstlergespräch zur Ausstellungseröffnung" mit laif-Mitbegründer Manfred Linke und Projektleiter Dr. Raimund Kast
sowie
"40 Jahre laif - Zum Wahrheitsgehalt von Bildern" mit Silke Frigge, laif-Geschäftsführerin, Henner Flohr, Leiter der Bildredaktion der FAZ, und Ingmar Björn Nolting, laif-Fotograf, moderiert von der Journalistin Karen Emler und Dr. Raimund Kast, Projektleiter der Stadthauses.
Juni 1940: Der portugiesische Generalkonsul in Bordeaux, Aristides de Sousa Mendes, ein gläubiger Katholik, stellte unzähligen Flüchtenden, die aus allen Ländern Europas in der südfranzösischen Stadt eintrafen, darunter viele Jüdinnen und Juden, die auf der Flucht vor den Nazis waren, Visa aus und rettete damit Tausende Leben. Die Menschen hofften, über Portugal aus Europa fliehen zu können, nachdem die Deutsche Wehrmacht Belgien, die Niederlande und Nordfrankreich besetzt hatte.
Der portugiesische Diktator António de Oliviera Salazar hatte allerdings bereits im November 1939 seinen Diplomaten verboten, die dafür benötigten Visa auszustellen. De Sousa Mendes geriet in ein existentielles Dilemma. Nach dreitägigem Gewissenskampf entschied er sich, Salazars Befehl nicht zu gehorchen. Zwischen dem 17. und 23. Juni 1940 stellte er die Visa aus.
Das Stadthaus, Mitglied im Ulmer/Neu-Ulmer Arbeitskreis 27. Januar, beteiligt sich an der Aufstellung der Videoskulptur "Candelabro" von Werner Klotz und Almut Kühne zum Gedenken an de Sousa Mendes im Ulmer Münster.
Peter Bialobrzeski, Jahrgang 1961, ist einer der bekanntesten und international erfolgreichsten deutschen Fotografen der Gegenwart.
Für sein Werk erhielt er 2012 den Dr. Erich Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und zweimal den renommiertesten Preis für Fotojournalismus, den World Press Photo Award (2003 und 2010).
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: "Peter Bialobrzeski: Urbane Räume. Künstlergespräch zur Ausstellungseröffnung" mit Stadthausleiterin Karla Nieraad und Peter Bialobrzeski.
Die aus dem asiatischen Raum stammende Kletterpflanze Kudzu kam 1876 auf den amerikanischen Kontinent, nämlich zur ersten Weltausstellung nach Philadelphia.
Aufgrund der milden Winter und des Fehlens natürlicher Fressfeinde konnte sich das hochinvasive Gewächs dort unkontrolliert ausbreiten. Heute ist die Pflanze ein riesiges Problem. Sie nimmt Landschaften in Besitz, überwuchert Wälder und Häuser, zerstört ganze Anwesen, Stromleitungen und Eisenbahnschienen müssen ständig von ihr befreit werden.
Sabine Bungert und Stefan Dolfen reisten im Spätsommer 2018 durch die Südstaaten der USA. Kudzu fanden sie überall.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: KUDZU - Ausstellungseröffnung. Mit Stefan Brändel vom Botanischen Garten der Universität Ulm