Als international renommierte Fotografin ist Ursula Kaufmann bei großen Festivals und Inszenierungen aller Theatersparten gefragt. Doch seit sie 1975 zum ersten Mal Bauschs Choreografie „Frühlingsopfer“ gesehen hatte, gehörte ihr Herz vor allem ihr und ihrem Ensemble. Aus dem großen Wunschtraum, Pina Bausch und das Tanztheater Wuppertal fotografieren zu dürfen, wurde ein gemeinsamer Weg. Über Jahrzehnte begleitete Ursula Kaufmann die deutsche Tanzlegende.
Die Bildkraft der Choreografien und der Facettenreichtum der tänzerischen Bewegungen faszinierten sie: „Menschliche Bewegungen einzufangen hat etwas Magisches. Man kann nicht vorausahnen, was kommt.“
Das Stadthaus soll wieder zum Klingen gebracht werden – einmal mehr eine Einladung an alle, die Faszination von zeitgenössischer Musik zu erfahren.
Die Mischung aus Klassikern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und neuen Kompositionen zumeist junger, internationaler Komponist*innen, die herausragenden Künstler*innen des European Music Projects und die renommierten Solist*innen sind Garanten für außergewöhnliche Musikerlebnisse.
Der Designerin Julia Löffler sind verblüffende Ähnlichkeiten darin aufgefallen, wie sich Menschen neben "exotischen" Pflanzen in zur Kolonialzeit entstandenen Fotografien und heutigen Social Media-Bildern inszenieren.
Unbekannte, seltene, aus europäischer Sicht "exotische" Pflanzen wurden damals wie heute als Luxusgüter und Statussymbole gesammelt. Julia Löffler kreierte aus miteinander korrespondierenden alten und neuen Fotografien 40 Bildpaare.
Das Leben indonesischer Hausmädchen, die in Hongkong als Migrantinnen zweiter Klasse unter prekären Umständen leben, wird von der Ausstellung beleuchtet. In einer vielschichtigen multimedialen Erzählung, die aus Dokumentarfotografie, Social Media-Auszügen und Texten besteht, porträtiert die deutsch-amerikanische Fotografin Rebecca Sampson eine Gruppe von Frauen, die ihre Familien, Kinder und Ehepartner in Indonesien zurücklassen, um im fernen Hongkong Geld zu verdienen und damit ihre Angehörigen zu unterstützen. Dort leben sie mit ihren Arbeitgeber*innen jahrelang auf engstem Raum, häufig ohne jede Privatsphäre. Lange Arbeitstage, schlechte Bezahlung und Geringschätzung gehören zum Alltag der Hausangestellten, die der Willkür ihrer Dienstherr*innen oft schutzlos ausgeliefert sind. Unseriöse private Vermittlungsagenturen, die horrende Gebühren verlangen, sowie eine nur einmonatige Kündigungsfrist und die drohende Ausweisung bei Verlust des Arbeitsverhältnisses verstärken die stark asymmetrischen Machtverhältnisse.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: "Rebecca Sampson: Apples for Sale - Ausstellungseröffnung", Kuratorin Daniela Baumann im Gespräch mit der Künstlerin
Die Arbeit entstand über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren auf der Insel Rügen, die sich die Künstlerin als Rückzugsort ausgesucht hat. Im Nationalpark Jasmund begann sie, den Buchenwald zu fotografieren, und setzt diesen Aufnahmen Blicke auf die Weite der See gegenüber. Mittlerweile war sie mehr als ein Dutzend Mal und zu jeder Jahreszeit dort. Die Serie wird im Frühsommer 2022 publiziert und im Stadthaus Ulm erstmalig ausgestellt.
Ihre vielen Besuche ließen Nemes mit dem Buchenwald vertraut werden. Die immergleichen Wege, die immergleichen Buchen mit Wurzeln, über die sie immer wieder stolpert. Und doch ist jedes Mal vieles neu: das rasch wechselnde Licht an der See, die Winde, die Wolken.
Nemes‘ Mittelformatkamera übersetzt die Elemente in feine Grautöne. Das zarte Grün des Mais und die hellen Gelbtöne des Oktobers werden auf ihren Silbergelantineabzügen dabei zum selben Grau. Es wirkt wie eine Klammer, die den ewigen Kreislauf der Jahreszeiten, das Werden und Vergehen betont.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: "Loredana Nemes: 'Graubaum und Himmelmeer' - Ausstellungseröffnung" mit einer Einführung von Simone Klein
Mit „Welcome to Camp America: Inside Guantánamo Bay“ präsentiert das Stadthaus Fotografien, die einen der berüchtigtsten Orte der jüngsten amerikanischen Geschichte erkunden: die US-Marinebasis in Guantánamo Bay auf Kuba. Im Jahr 2002 erlangte der Stützpunkt internationale Bekanntheit, als das amerikanische Militär dort im Rahmen des globalen „Krieg gegen den Terror“ ein Gefangenenlager errichtete. Bilder von Insassen in orangefarbener Häftlingskleidung, die in der prallen Sonne in Drahtkäfigen ausharren, gingen um die Welt und sorgten zusammen mit Berichten über die Anwendung von Folter für weltweite Kritik und Diskussionen über die Menschenrechtssituation vor Ort. Doch trotz der damals breiten medialen Berichterstattung hat sich das Interesse an den Bedingungen für die derzeit 40 verbliebenen Gefangenen schnell verflüchtigt.
In ihren konzeptuell-dokumentarisch angelegten Bildern erkundet Debi Cornwall diesen Ausnahmezustand menschlichen Seins. Nach einer zwölfjährigen Karriere als Bürgerrechtsanwältin kehrte sie erst 2014 zur Fotografie und Kunst zurück.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm:
"Welcome to Camp America: Inside Guantánamo Bay", Künstlerinnengespräch zur Ausstellungseröffnung
sowie
"Welcome to Camp America - Podiumsdiskussion zur Ausstellung von Debi Cornwall" mit Debi Cornwall, dem ehemaligen Guantánamo-Häftling Mohamedou Ould Slahi, Andreas Schüller (ECCHR) und Urs M. Fiechtner (Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm/Amnesty International), moderiert von Kuratorin Daniela Baumann
Die unerklärliche Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling beeindruckt schon Kinder. Auch andere Arten verändern sich im Verlaufe ihres Lebens fundamental und wechseln, wie die Libelle, sogar das Lebenselement. Die Begeisterung für diesen magischen Prozess nimmt Nicole Ottawa (*1965) und Oliver Meckes (*1963) vollständig gefangen. Verortet zwischen Wissenschaft und Kunst spüren die Diplombiologin und der Fotograf den Verwandlungskünstlern mit akribischer Präzision nach. Sie haben sich auf das Fotografieren mit dem Raster-Elektronen-Mikroskop spezialisiert - Pioniere ihres Fachs.