Mannequins und Pin-up-Girls sind die bevorzugten Motive von Rudi Bodmeier. Doch nicht die Frau als Individuum steht im Zentrum seines Interesses, vielmehr isoliert der der sogenannten Outsider Art zugerechnete Münchner Künstler Versatzstücke stereotyper Weiblichkeit, um sie mit Extremitäten aus der Tier- und Dingwelt neu zu kombinieren und mit drastischer Übertreibung zu skurrilen Mischwesen umzuformen. Als Ausgangsmaterial für seine Collagen greift Bodmeier gern auf Werbeblätter, Trachtenkataloge und Zeitschriften zurück. Schlanken Models verleiht er vollbusige Rundungen, auf ihre Hälse montiert er Pferde-, Ziegen- und Insektenköpfe, teils gezeichnet, teils collagiert. Dabei entstehen hybride Wesen, die nicht selten ein destruktives Bild von Weiblichkeit zeigen, das irritieren und sogar verstören kann.
In Zusammenarbeit mit dem Atelier Augustinum, Oberschleißheim.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: "Über berühmte Frauen mit Pferdeköpfen und andere Mischwesen", Rudi Bodmeier und Stadthausleiterin Karla Nieraad unterhalten sich über seine "Traumfrauen".
Es sind die großen politischen Leitideen der Moderne, die Orientierung dazu geben, wie ein gutes, respektvolles Zusammenleben funktioniert.
Seit 2021 führt das Stadthaus biennal einen Fotowettbewerb für junge Menschen von 10 bis 25 Jahren durch, der stets einem anderen demokratischen Wert gewidmet ist. In drei Altersgruppen, 10-14 Jahre, 15-19 Jahre, 20-25 Jahre, können Teilnehmende Fotos einreichen und kurz beschreiben. Gefragt werden nicht "schöne Bilder", sondern Fotos, die einen "Wert" verbildlichen und Geschichten erzählen.
Die Fotos werden von einer Jury ausgewählt und prämiert. In einer Ausstellung und einem Katalog präsentiert werden grundsätzlich alle eingereichten Fotos.
Zur Erklärung von Unglück, etwa des Todes eines Angehörigen oder einer Trennung, von Krankheiten, Epidemien, Dürren, Viehsterben und anderen Katastrophen werden noch heute Tausende von Frauen der Hexerei bezichtigt. Oft kommt das einem Todesurteil gleich. In Ghana gelingt es einigen der verfolgten Frauen, in einem der „Hexencamps” Zuflucht zu finden. Sie haben aber kaum noch die Möglichkeit, in ein normales Leben zurückzukehren.
Nach Einschätzung der Vereinten Nationen gibt es diese Gewalttaten an vermeintlichen Hexen noch in mindestens 36 weiteren Ländern. Die meisten Opfer sind ältere Frauen, aber auch Männer und Kinder werden der Hexerei beschuldigt. Ihnen droht Folter, oft endet sie tödlich.
Ann-Christine Woehrl realisierte ihre eindringliche Portraitserie 2009 und 2013 in Gambaga und Gushiegu im Norden von Ghana.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm:
"Witches in Exile", Dokumentation von Ann-Christine Woehrl und Laura Salm-Reifferscheidt
sowie
"Ann-Christine Woehrl: Die 'Hexen' von Ghana"
sowie
"Der "Hexerei" schuldig", Hannelore Schüngel und Leonie Schmucker im Gespräch über Hexenverfolgung im mittelalterlichen Ulm
Seit 1991 reiste die Fotografin, Filmemacherin und Autorin Désirée von Trotha (1961-2021) jedes Jahr rund sechs Monate in den Sahara-Sahel-Regionen Algeriens, Malis, Mauretaniens, Nigers und Tschads.
So wurde sie allmählich zu einer Chronistin der Welt der Sahara-Nomaden, deren Heimat seit spätestens 2012 teilweise dramatisch in Unordnung geraten ist: Terrororganisationen, bewaffnete Gruppen, Milizen und kriminelle Netzwerke beherrschen weite Gebiete, regionale und internationale Rohstoff- und Sicherheitsinteressen heizen die Konflikte an.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: "Désirée von Trotha: SAHARA. Fotografien 2010 bis 2020"
Im MIKROMYSTERIUM, dem rätselhaften Universum der Mikroorganismen, schweben, überlebensgroß, in ständiger zarter Bewegung Viren und Bakterien als textile Kunstobjekte.
Ansteckend wirken die Schönheit dieses mikroskopischen Lebens und die Angst vor Infektion. Aus sicherem Abstand wird das pandemische Panoptikum von Corona, Influenza, Röteln, HPV, Pest, Schweinegrippe, Cholera, Malaria, Masern, Ebola, Diphterie, Typhus, Mumps, Hepatitis, Meningitis, Tollwut, Norovirus, Tetanus, Windpocken, Spanischer Grippe, Syphilis, HIV, Tripper und Tuberkulose betrachtet.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: "Mikromysterium: Der Blick in ein anderes Universum". Sowie Folge 1: Pest bis Tripper, Folge 2: Röteln bis Malaria, Folge 3: Windpocken bis Cholera
Als „Brotmaler“ wurde er bekannt. Doch der allzu früh verstorbene Thomas Kahl (1963-2017) war sehr viel mehr, und das hat die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Galerie Tobias Schrade gezeigt. Fulminant wurde sie im März 2020 eröffnet, doch nach nur einer Woche coronabedingt wieder geschlossen. Dann hat das Stadthaus seinen Ausstellungsplan umgestellt, die Ausstellung ab- und nochmals aufgebaut und 2021 den zweiten Anlauf gestartet. In dem Jahr dazwischen gab es zahllose digitale Einblicke in das Werk des unangepassten Querkopfes Thomas Kahl.
Weiterhin auf YouTube Stadthaus Ulm: ein virtueller Ausstellungsrundgang und 15 skurrile Minifolgen der Serie "Zu allem entschlossen. Das Stadthaus macht eine Ausstellung" über den mehrfachen Versuch, dieses Projekt zu realisen. Ein seltener Blick hinter die Kulissen...
Es gibt kaum ein historisches Ereignis in ihrer Zeit bei der FAZ, bei dem sie kein berühmtes Foto aufnahm. Barbara Klemms besondere Gabe ist es zum einen, die Essenz eines Motivs in einer Fotografie, den entscheidenden Moment einzufangen, zum anderen sind es ihre schier unbegrenzte Ausdauer und Zähigkeit, die sie so erfolgreich machen. Weit entfernt sind ihre Fotografien von Schnappschüssen. Ob der Berliner Mauerfall, das legendäre Zusammentreffen von Leonid Breschnew und Willy Brandt in Bonn, der sozialistische Bruderkuss von Breschnew und Honecker, Barbara Klemm hat in dem für sie charakteristischen Schwarzweiß über 50 Jahre hinweg die wichtigen und großen Augenblicke deutsch-deutscher Geschichte und Politik dokumentiert.
Klaus Pichler ist ein Mann der Rationalität. So beschrieb ihn die Süddeutsche Zeitung 2017, als er sein achtes Buch veröffentlichte: "T h i s will change your life FOREVER".
Nachdem zwei seiner Freunde aufgrund schwerer Schicksalsschläge ungebremst in die Esoterikszene gerauscht waren, hatte er den Begriff "Esoterik" untersucht. Er tauchte ab. Zwei Jahre lang lebte er in der Rolle eines Esoterikers, recherchierte monatelang, besuchte Esoterikmessen und wollte herausfinden, wie es gelingt, Menschen davon zu überzeugen, dass beispielsweise € 279 für einen "Harmonie-Energie-Transformator", der angeblich Trinkwasser reinige, die Kleidung von Strahlung befreie und Flüche unwirksam mache, jeden Cent wert sei.
Weiterin auf YouTube Stadthaus Ulm: "T h i s will change your life FOREVER"
Folge 1: Heilsversprechen und Alltagsprobleme
Folge 2: Beweisfotos
Folge 3: Geld und Ausbeutung
Folge 4: Erlangung positver Energieströme