Als eine der letzten westlichen Fotojournalistinnen gewährt die aus Ulm stammende Nanna Heitmann einen unverstellten Blick auf das Leben in Russland. Ihre Fotografien zeichnen das Bild einer Gesellschaft, die tief von staatlicher Propaganda durchdrungen ist und Putins Politik in weiten Teilen linientreu unterstützt.
Mit schonungsloser Präzision zeigt Heitmann, wie das Regime die Bevölkerung durch Indoktrination, Mythenbildung und Einschüchterung auf einen langwierigen Konflikt einstimmt. Doch ihre Kamera dokumentiert nicht nur die fortschreitende Militarisierung des Alltags, sondern auch, was die offizielle Berichterstattung verschweigt: die hohen Verluste der russischen Armee, Momente der Angst und Verzweiflung, sowie Szenen von Trauer und Tod.
Nanna Heitmann (*1994)
Die in Ulm geborene Nanna Heitmann stammt aus einer deutsch-russischen Familie und lebt heute in Moskau. Sie studierte Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover und entwickelte schon in dieser Zeit ein starkes Interesse an der Erkundung sozialer Lebenswelten. Heitmann ist bereits seit 2019 assoziiertes Mitglied von Magnum Photos, einer der angesehensten Fotoagenturen der Welt. Seit 2023 ist sie vollwertiges Mitglied. Ihre Arbeiten wurden in bedeutenden internationalen Publikationen wie dem Time Magazine, der New York Times oder National Geographic veröffentlicht. Heitmann erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeit, darunter den World Press Photo Award, den STERN Award oder den Vonovia Award. 2024 war sie zudem Finalistin für den renommierten Pulitzer-Preis in der Kategorie Feature Photography.
Kuratorin: Daniela Yvonne Baumann