Dauerausstellung
Unterirdisch!
Ebene -1
Was unter dem Münsterplatz verborgen lag

Unterirdisch! Was unter dem Münsterplatz verborgen lag. Archäologie im Stadthaus
Blick in die Ausstellung - Foto: SP/Stadthaus Ulm
Ulms gefühlter Mittelpunkt ist der Münsterplatz. An dieser Stelle haben Menschen Spuren ihrer jeweiligen Zivilisation hinterlassen. Sie reichen mehr als vier Jahrtausende zurück, weit vor den Bau des Ulmer Münsters. Das fanden die Archäolog*innen heraus, als sie vor dem Bau des Stadthauses von 1986 bis 1993 die spätere Baugrube und den Münsterplatz untersuchten.
Was sie entdeckten reicht von menschlichen wie tierischen Knochen über Handwerksgeräte, Gegenstände des täglichen Gebrauchs bis zu Spielzeug.
Replik des so genannten Glockenbechergrabes. Foto: Felix Nolze
Replik des so genannten Glockenbechergrabes
Foto: Felix Nolze

Diese Objekte, geborgen aus der Erde der Stadthaus-Baugrube und des Münsterplatzes, bilden alle Lebensbereiche der Stadtmenschen ab.

Ausgewählte Funde der Grabungen zeigt die Ausstellung an sieben Stationen. Sie führen zu den Themen, die das Leben an diesem Ort durch Zeit und Raum bestimmten und weiterhin bestimmen. Eine achte Station ist dem Stadthaus und seiner Geschichte gewidmet.

An allen Stationen bieten Monitore mit Diashows und Filmen vertiefende Informationen sowie Hinweise, an welchen Ulmer Kulturorten und anderen Plätzen im Stadtgebiet mehr zum jeweiligen Thema zu erfahren ist.

Blick in die Vitrine zum Vitrine 5: "Alltag und Fest". Mit Murmeln, einem Würfel, Tabakspfeife, einem Püppchen und "Krautstrunk", einem verzierten, grünen Glasbecher. Foto: SP/Stadthaus
Blick in die Vitrine zum Kapitel 5: "Alltag und Fest"
Foto: SP/Stadthaus

Das fünfte Kapitel beispielsweise präsentiert Dinge der Freizeitbeschäftigung früherer Jahrhunderte. Krautstrunk heißen die schönen Glasbecher aus dem 15./16. Jahrhundert. Wer sie sich leisten konnte, mag sie täglich gebraucht haben. In jedem Fall kamen sie zu festlichen Anlässen auf den Tisch. Zum Spielzeug der Erwachsenen gehörten die Würfel. Und eine Tabakpfeife aus der frühen Neuzeit bezeugt, dass die Ulmer*innen neben dem Trunk und Spiel auch dem Rauchen zugeneigt waren.

20 tönerne Murmeln sowie ein Püppchen aus Ton zeigen, womit sich kleine Ulmer*innen im Spätmittelalter beschäftigt haben.

Spinnwirtel, Nähnadel, zerbrochenes Webgewicht und Gussform
Blick in die Vitrine "Handel, Handwerk, Stadtgesellschaft": Spinnwirtel, Nähnadel, zerbrochenes Webgewicht und Gussform
Foto: SP/Stadthaus. Loan from ALM BW

2016 wurde die archäologische Dauerausstellung vom Stadthaus in Zusammenarbeit mit dem Ulmer Museum, dem Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm, der Touristinformation Ulm / Neu-Ulm, dem Ulmer Münster und dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg überarbeitet und ein neues Gewand gekleidet. Die Texte schrieben der Historiker und Journalist Dr. Wolf-Henning Petershagen und Stadthausleiterin Karla Nieraad, für die Inszenierung und Grafik konnten wir Felix Nolze, Christian Eckelmann und Tim Jolas von der Agentur "Rotes Pferd" aus Berlin gewinnen.

Projektleitung: Dr. Sabine Presuhn

Der Titel einer Broschüre zeigt drei Menschen, die im Erdreich arbeiten - hinten links ein Schubkarre schiebender Mann, vorn eine Frau im gelben Hemd, die sich die Frage "was haben wir denn da?" stellt, während sie mit einer Scahufel gräbt, rechts eine kniende weitere Frau vor zwei blauen eimern. Im Hintergrund das Ulmer Münster angedeutet: eine gezeichnete Grabungssituation, wie sie vor dem Stadthausbau hätte sein können.
Titel des Machmit!-Hefts für junge Menschen
© Maike Tiedemann / lahaye tiedemann gestalten

Im Sommer 2022 herausgekommen: Ein Machmit!-Heft für junge und jung gebliebene Menschen, die in die Ausstellung "Unterirdisch" auf spielerische Weise einführt. Mit Lust machenden Texten von Simone Bongarts und animierender Grafik von Maike Tiedemann. 

Kostenlos in der Ausstellung erhältlich! 

Die Ausstellung wird unterstützt durch
die Stadt Ulm, die Josef Gartner GmbH, Gundelfingen, Richard Meier & Partner Architects, New York, Protel film & medien, Ulm, und das Erste Ulmer Bestattungsinstitut Helmut Streidt.

Ferner wird die Ausstellung gefördert und unterstützt durch die pro ulma STIFTUNG