Das Stadthaus ist...

... ein internationaler Markstein moderner Stadtarchitektur,

ein gastfreundliches, offenes Ausstellungshaus, Veranstaltungsort für aktuelle Themen aus Kultur, Sozialem, Medizin, Wissenschaften, Wirtschaft, den Medien und der Politik, es ist Café-Restaurant, Tourist-Information und noch mehr. Ein Film-Portrait (12 Min) stellt das Stadthaus vor.

Ein über 100-jähriges Ringen um die "richtige" Neubebauung des Münsterplatzes ging dem Stadthaus voraus. Angefangen hat das mit dem Abriss eines ehemaligen Klostergebäudes aus dem 13. Jahrhundert. Das Ulmer Münster sollte den Platz alleine beherrschen und wurde 1890 zum höchsten Kirchturm der Christenheit aufgestockt. Die Kathedrale wirkte nun allerdings einschüchternd, der Platz viel zu groß, der Mensch zu klein. Das Problem musste gelöst werden. 17 Architekturwettbewerbe und Entwurfseingaben sind dokumentiert, mehrere Fehlstarts und hitzig geführte öffentliche Debatten. Die Welt nannte den Platz "einen der heikelsten in der Bundesrepublik und vielleicht in der deutschen Architekturgeschichte." (Dankwart Guratzsch, 25.11.1986)

Der Wettbewerb von 1986 sollte der letzte werden. Am 15. November 1986 entschied das Preisgericht für den Entwurf des New Yorkers Richard Meier. Ein Sturm der Entrüstung und eine Welle der Begeisterung brachen los. Es kam zum ersten Bürgerentscheid in der Ulmer Stadtgeschichte: 3000 mehr Neinstimmen, aber das Quorum wurde nicht erreicht - der Gemeinderat war nicht an das Votum gebunden, die Gegner*innen waren gescheitert. Ende 1993 wurde das Stadthaus Ulm eröffnet. Seit Anfang 2019 ist es Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung.

Das Stadthaus Ulm ist eines der wichtigsten europäischen Bauwerke von Richard Meier, der etwa zeitgleich mit dem Getty Center in Los Angeles großes Aufsehen erregte.

Wie zwei leidenschaftliche Ulmer die Bauphase dokumentierten, sehen Sie hier:
Das Stadthaus - die Genese. Das einmalige Diaarchiv von Martin Rivoir. Vom ersten Baggerstich 1991 bis Frühjahr 1993. (21:55 Min)
Ulm Stadtmitte - Stadthaus. Super 8-Film von Hans-Wolfgang Gronle, 1991 - 1993. (22:22 Min)