fotografie
31. März 2019 - 26. Mai 2019
Es wird bunt!
Kabinett
Hans Hildenbrand und die ersten Farbfotos von Ulm
Er hat sich als einer der ersten mit dem 1907 eingeführten „Autochrom“-Verfahren der Gebrüder Lumière beschäftigt. In deren Fabrik bei Lyon wurden neben den ersten Filmapparaten auch die so genannten „Lumière-Platten“ gefertigt. Mit ihnen konnten Profis und engagierte Amateure - lange vor den modernen Kodak- und Agfa- Farbfilmen - Farb-Dias selbst herstellen. Im anschließenden Mehrfarben-Druck konnten diese echten Farbbilder in großer Auflage reproduziert werden. „Farbenphoto nach Lumière“ wurde dem Publikum auf der Rückseite der Postkarten mitgeteilt. Aber Hildenbrand hatte weitere erfolgreiche Geschäftsideen, von denen die Ausstellung berichtet.
Hildenbrand starb 1957 und hinterließ ein riesiges Bildarchiv. Seine Foto-Reisen hatten ihn bis auf den Balkan und nach Palästina geführt. Motive aus dem alpenländischen Raum sowie farbenfrohe Trachten hatten es ihm besonders angetan. Hans Hildenbrand durfte als Berichterstatter im Ersten Weltkrieg sogar an die Westfront reisen, um farbige Bilder anzufertigen - aufgrund der langen Belichtungszeit eher beschauliche Motive.
Einer Gruppe Foto-Begeisterter um den Stuttgarter Fotohistoriker Dr. Rolf Krauss ist es zu verdanken, dass in den vergangenen zehn Jahren das Werk Hildenbrands wiederentdeckt wurde und im Sommer 2018 zu einem großartigen Bildband geführt hat, herausgegeben vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg.
Im Stadthaus wird das Werk eines Pioniers der Farbfotografie wieder lebendig, der aus seinem Atelier in die Welt hinauszog, eine Welt, die erstmals in den richtigen Farben abgebildet werden konnte. Ab 1907 hieß das Motto in der Fotografie: „Es wird bunt…!“
Eröffnung: Sonntag, 31. März 2019, 11.30 Uhr
Es spricht Dr. Stefan Kirchberger, Haus der Geschichte Baden-Württemberg
Projektleitung: Günter Merkle und Claudia Merkle (Assistenz)