05. Juni 2005 - 28. August 2005
gustav mesmer
in Kooperation mit der Gustav Mesmer-Stiftung
Nach einer jahrzehntelangen Odyssee durch zahlreiche Nervenheilanstalten kam er 1964, nach Intervention einer Verwandten, in ein Altersheim nach Buttenhausen. Hier arbeitete er 30 Jahre als Korbflechter und widmete sich der Beschäftigung, mit der er bereits in den Kliniken begonnen hatte: Gustav Mesmer entwarf Flugfahrräder, die, mit Muskelkraft betrieben, einen „kleinen“ Flugverkehr von Dorf zu Dorf ermöglichen sollten. Sein Ziel war es, mit einem Fahrrad knapp über den Apfelbäumen fliegen zu können, wenn man kräftig genug tritt.
Gustav Mesmers Fluggeräte haben nie den Erdboden verlassen. Nur einmal eine Handbreit, behauptete er verschmitzt. Doch der Glaube an die Machbarkeit einer Idee war für ihn Antriebsfeder und persönliche Herausforderung zugleich.
In Kooperation mit der Gustav-Mesmer-Stiftung zeigte das Stadthaus eine umfangreiche Ausstellung über Gustav Mesmers Leben und seine Erfindungen, neben Fluggeräten z.B. auch Musikinstrumente und Sprechmaschinen. Zu sehen waren auch Zeichnungen und Bilder Gustav Mesmers.
Projektleitung: Stefan Hartmaier, Gustav Mesmer-Stiftung; Karla Nieraad
Pressestimmen
Eine kinetische Hommage an Gustav Mesmer
Südwest Presse Ulm vom 19. Mai 2005
Er hatte ein fliegendes Herz
Gustav Mesmer demnächst im Ulmer Stadthaus – das heißt Erinnerungsarbeit über einen, der auszog, das Fliegen zu lernen, und dem, kennt man seine Geschichte, wohl auch gar nichts anderes übrig geblieben ist.
Holger Reile, Südkurier vom 31. Mai 2005
Der Traum vom Fliegen und der Freiheit: Gustav Mesmer sah und malte ihn so: Eine barocke Kirche, eine grüne Wiese, auf der eine Ente sitzt, weiß blühende Bäume – darüber kreist ein fliegendes Fahrrad.
Gießener Anzeiger vom 4. Juni 2005
Der Ausstellung gelingt es Technisches, Künstlerisches und Menschliches in eins zu führen.
Ralf Heese, Neu-Ulmer Zeitung vom 6. Juni 2005
Mann mit Freiheitsdrang.
Visionär mit enormem Schaffensdrang.
Südwest Presse Ulm vom 6. Juni 2005
Die Öffentlichkeit hat Interesse an verrückten Dingen. 1992, zwei Jahre vor Mesmers Tod, wird ein Flugfahrrad sogar im deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Sevilla präsentiert.
Hanskarl von Neubeck, Südwest Presse Ulm vom 17. Juni 2005
Vielleicht ist Mesmer deshalb noch heute eine Provokation: Weil für ihn der Traum, nicht der Erfolg zählte.
Jürgen T. Widmer, Schwäbische Zeitung vom 24. Juni 2005