06. Juli 2003 - 31. August 2003
Irene Andessner

Irene Andessner
Foto: Rainer Schmidt / © Irene Andessner
Dem Phänomen des Selbstbildnisses im medialen Zeitalter widmet sich die österreichische Performance-Künstlerin Irene Andessner. Die gebürtige Salzburgerin, die an den Kunstakademien Wien (bei Max Weiller und Arnulf Rainer) sowie in Venedig (bei Emilio Vedova) studiert hat, stellt mit beträchtlichem Aufwand historische Vorbilder, Porträts und Selbstporträts berühmter Frauengestalten nach und nimmt diese zum Anlass eines Dialogs über Wandlung und Verwandlung.
Irene Andessner
Foto: Rainer Schmidt / © Irene Andessner

Ihre Porträts nach Porträts sind behutsame Auseinandersetzungen mit Frauengestalten wie Frida Kahlo, Nannerl Mozart oder der Renaissancemalerin Sofonisba Anguissola, in denen zugleich das eigene Ich der Künstlerin gewahrt wird. Zuletzt machte Irene Andessner mit einer Aktion zum 100.Geburtstag von Marlene Dietrich sowie mit einer Werkgruppe über Wanda von Dunajew, die sie für die Kulturhauptstadt Europa 2003, Graz, fertigte, von sich reden.

Irene Andessner
Foto: Rainer Schmidt / © Irene Andessner

In der Rolle der Wanda produzierte sie ein Wunschbild des Leopold von Sacher-Masoch und interpretierte im Tizian-Saal des Kunsthistorischen Museums Wien als „lebendes Bild“ das Tizian-Gemälde „Venus im Pelz“ (um 1535). Laut Peter Sloterdijk markieren Andessners Porträts die Auflösung und damit die Austauschbarkeit der bildnerischen Darstellung von Persönlichkeit.

Irene Andessner
© Irene Andessner

Die unter dem Titel "I am" gestellte Retrospektive im Stadthaus stellte Werkgruppen aus den Jahren 1995 bis 2003 vor. Eigens für die Ausstellung im Stadthaus hat Irene Andessner zudem die als „Die schöne Ulmerin“ bekannt gewordene Büste der Hl.Maria Magdalena vom ehemaligen Hochaltar des Ulmer Münsters neu inszeniert:
Projektleitung: Dr. Raimund Kast

Pressestimmen

Dietrich
© Irene Andessner

Der Grat zwischen Selbstinszenierung und Rollenspiel ist schmal: Irene Andessner beherrscht beides meisterlich.
Eikon,Heft 42 2003
Zwischen himmlischer Entsagung und irdischer Lebensfreude
Schwäbische Zeitung vom 30. Mai 2003
Vor zwei Jahren beschäftigte sie sich eingehend mit dem Mythos Marlene Dietrich, verwandelte sich nach monatelangen Recherchen in die legendäre Sängerin und Schauspielerin.
www.swr.de - Juni 2003

Irene Andessner
Foto: Rainer Schmidt / © Irene Andessner

Einmal bei der Biennale in Venedig, einmal Graz, der europäischen Kulturhauptstadt, einmal im Ulmer Stadthaus. Das sind die Adressen der Ausstellungen, die die Salzburger Künstlerin Irene Andessner dieses Jahr mit ihren Arbeiten ausstattet. Irene Andessner ist ein Star der internationalen Kunstszene, die sich einer ganz eigenen Technik bedient. Sie gestaltet Porträts, indem sie in die Rolle anderer Frauen schlüpft.
Helmut Pusch, Südwest Presse Ulm vom 5. Juli 2003
... durch den Einsatz von Fotografie-,Video- und Computertechnik bei der Erstellung der Porträts, gelingt ihr auf besonders intensive Weise eine Neubestimmung des Genres „Selbstportrait“ im medialen Zeitalter.
Prinz – August 2003