KlangHaus
11. April 2024 - 14. April 2024
KlangHaus
Neue Musik im Stadthaus

Vela Supernova Remnant
Vela Supernova Remnant
© ESO_VPHAS+ team
Do 11. April 2024, 20 Uhr
Sa 13. April 2024, 20 Uhr
So 14. April 2024, 18 Uhr

Künstlerische Leitung: Jürgen Grözinger

Donnerstag, 11. April 2024, 20 Uhr

Jess Aszodi Foto Bryony Jackson Speak Percussion
Jess Aszodi bei der Uraufführung von Atlas of the Sky, Melbourne 2018
© Bryony Jackson, Speak Percussion

Programm

  • Gavin Bryars: Lauda Dolce II (für Viola)
  • Terry Riley: Keyboard Etude No 2 (für Klavier)
  • Kaija Saariaho: Lonh (für Gesang & Elektronik)
  • John Adams: American Berserk (für Klavier)
  • David Lang: Let me come in, 2021 (für Gesang und Ensemble)
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    Jürgen Grözinger im Gespräch mit der Komponistin Áine Mallon
  • Áine Mallon: Songs from revered scorned women (für Gesang und Ensemble)
    Uraufführung in Anwesenheit der Komponistin
  • Steve Reich: Different Trains (für Streichquartett und Tape)


Die Mitwirkung der Komponistin Áine Mallon wird ermöglicht durch die  freunde der neuen musik im stadthaus ulm e.v. - ganz vielen Dank!

Besetzung

  • Jess Aszodi, Gesang
  • Yellow String Quartet
    Timo de Leo – Violine
    Konrad Balik – Violine
    Benjamin Hartung – Viola
    Friedemann Dähn – Cello
  • Ensemble European Music Project:
    Antonis Anissegos, Klavier
    Simone Beneventi, Percussion
    Miriam Askin-Götting, Viola
    Mathis Mayr, Violoncello

    Rachel Morend, Klangregie

 

Steve Reich: Different Trains

Das 1988 entstandene „Different Trains“, ursprünglich ein Auftragswerk für das Kronos Quartett, ist eine sehr persönliche Reflexion von Steve Reich, einem der wichtigsten Vertreter der Minimal Music.

In den Jahren 1939 bis 1941 pendelte der 1936 als Sohn einer deutsch-jüdischen Familie in New York geborene Reich, Kind getrennter Eltern, oft im Zug zwischen Vater und Mutter bzw. zwischen New York und Los Angeles. Später dachte er an die „kleinen jüdischen Jungen, die so alt waren wie ich und in Zügen aus Rotterdam oder Brüssel oder Budapest saßen und nach Polen gebracht wurden und nie zurückkamen“. Und: „Als Jude, der in Europa geboren wäre, hätte ich zur gleichen Zeit wahrscheinlich nicht in gemütlichen Reisewagons gesessen, sondern in den Holocaust-Zügen“.

Reichs Streichquartett mit Stimme greift auf Eisenbahngeräusche aus den 30er und 40er Jahren zurück, auf Geräusche und Rhythmen von Zügen, aber auch auf die Stimmen und Sprachrhythmen bestimmter Personen: seines Kindermädchens Virginia, eines ehemaligen Pullman-Schaffners, der die Strecke Los Angeles - New York unzählige Male befahren hatte, sowie von drei Kindern, die den Holocaust überlebt hatten und nach Amerika emigriert waren.

 

Samstag, 13. April 2024, 20 Uhr

Vela Supernova Remnant
Vela Supernova Remnant
© ESO_VPHAS+ team

Ensemble S
Gérard Grisey: Le noir de l'Étoile (für sechs Percussionisten und Klänge eines Pulsars)

Mit Live Visuals von Laurenz Theinert

Besetzung Ensemble S

  • Adam Weisman
  • Norbert Krämer
  • Minhye Ko
  • Simone Beneventi
  • Michael Pattmann
  • Laurent Warnier

Zu Beginn des Konzerts führt der Astrophysiker Fabian Kruse in das Thema „Pulsare“ ein - insbesondere Pulsar Vela und Pulsar 0329+54, deren Signale die Grundlage für Gérard Griseys "Le noir de l'Étoile" bilden.
Fabian Kruse hat im Sonderforschungsbereich für Proteinforschung promoviert und war Referent für Wissenschaftskommunikation in der Berlin University Alliance.


Gérard Grisey: Le Noir de l'Étoile

Visionäre Kraft und Zeitlosigkeit stecken auch in Gérard Griseys spektakulärem Stück für sechs Schlagzeuge und, in Originalaufnahme vom Zuspielband, den Pulsar Vela - den rotierenden Neutronenstern der vor mehreren tausend Jahren im Sternbild Vela explodierten Supernova.

Seinen künstlerischen Ansatz beschrieb Gérard Grisey (19461998) damit, den „Klang als Wesen (zu) begreifen, durchtränkt mit organischem Leben, belebt von einem inneren Atem“. Indes widmet er sich mit diesem Stück nicht der romantischen Weite des Alls, sondern dessen durch die unendliche Bewegung von Teilchen bestehender enormer Lebendigkeit. Der Komponist Alexander Keuk erklärte eine Aufführung von „Le Noir de l'Étoile“ einmal als „mit dem Besuch in einer Art akustischem Planetarium nur unzureichend beschrieben“.

Das atemberaubende Werk für sechs Virtuosen bewegt sich nah an der Grenze zur Unspielbarkeit.

Sonntag, 14. April 2024, 18 Uhr

Jürgen Grözinger beim KlangHaus 2022
Jürgen Grözinger beim KlangHaus 2022
© Udo Eberl

Programm:

  • Salvatore Sciarrino: La Malinconia (für Violine und Viola)
  • Unsuk Chin: ParaMetaString (für Streichquartett und Elektronik)
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  • Olivier Messiaen: Quatour pour la fin du temps (für Klarinette, Klavier, Violine und Cello)

Ensemble European Music Project:

  • Manfred Preis, Klarinette
  • Wolfgang Bender, Violine
  • Salma Sadek, Violine
  • Miriam Askin-Götting, Viola
  • Matthis Mayr, Violoncello
  • Antonis Anissegos, Klavier

    Rachel Morend, Klangregie

Olivier Messiaen: Quatuor pour la fin du temps

Olivier Messiaens in deutscher Kriegsgefangenschaft geschriebenes, 1940/41 vollendetes „Quartett für das Ende der Zeit“ gilt als eines der zentralen Kammermusikwerke des
20. Jahrhunderts. Die Instrumentierung
– Violine, Klarinette, Violoncello, Klavier, die zusammen "eine tönende Kathedrale voller kristallener Klarheit, vitaler Überzeugtheit und poesievoller Demut" bauen (BR-Klassik) – ergab sich aus den im Lager verfügbaren Musikern. Die Uraufführung fand am 15. Januar 1941 vor 400 Kriegsgefangenen im Lager in Görlitz statt, mit Messiaen selbst am Klavier.

Die Titel der einzelnen Sätze wurzeln in der tiefen gelebten Religiosität des Komponisten. So versteht Messiaen auch den Titel keinesfalls apokalyptisch.
Das Werk wirkt durch seine virtuos in künstlerischen Ausdruck übertragene Spiritualität und fasziniert immer noch mit seiner visionären Kraft und Zeitlosigkeit.

 

Danke an die freunde der neuen musik im stadthaus ulm e.v. für die großzügige Unterstützung!


Vorverkauf und Preise

Der Eintritt kostet für jedes Konzert 25,-  bzw. 20,- (ermäßigt für Schüler*innen, Studierende, Schwerbehinderte, Mitglieder des Fördervereins freunde der neuen musik im stadthaus e.v. sowie des Vereins für moderne Musik Ulm / Neu-Ulm e.V.)
Vvk inkl. Vvk-Gebühr: Stadthaus Ulm, Ebene 3, Katalogstand oder online unter www.ulmtickets.de

Übrigens:
Unser Förderverein freunde der neuen musik im stadthaus ulm e.V. freut sich jederzeit über neue Mitglieder.
Weitere Informationen finden Sie hier.