25 Jahre Stadthaus
10. November 2018 - 10. März 2019
Lichte Momente
Fotografie, Lichtobjekte und Installationen zum Thema Licht

Lichte Momente, Wortmarke der Ausstellung
Lichte Momente
Charakteristisch für Richard Meiers Gebäude ist das Wechselspiel von Innen und Außen, die Räume sind durchdrungen vom Tageslicht. Was liegt also näher, als zum 25-jährigen Bestehen des Stadthauses das Licht in den Mittelpunkt einer Ausstellung zu stellen? Es ist gelungen, für diese Ausstellung Werke international renommierter Künstler und einer Künstlerin nach Ulm zu holen, die Licht als erlebbares, sinnliches erfahrbares Ereignis zeigen. Die zweigeteilte Ausstellung wird Fotografien und Lichtobjekte präsentieren. Dazu werden - an bestimmten Terminen über die gesamte Laufzeit - Tanz- und Klangperformances live zu erleben sein!

Der Schwerpunkt des ersten Ausstellungsteils, der am 10. November eröffnet wird, liegt auf der Fotografie. Mit Peter Bialobrzeski, Julius von Bismarck, Klaus Heider, Jürgen Grözinger, Andrei Loginov und Ralf Peters präsentieren wir ganz große der Branche und unsere "Geheim"-Tipps. 

Peter Bialobrzeski, Hamburger Dokumentarfotograf, hat sich mit überbordend wuchernden Naturfragmenten im künstlichen Licht asiatischer Megacities beschäftigt, deren Schönheit angesichts des Klimawandels hinterfragt werden muss: "Paradise Now". 

Der 2013 verstorbene Maler, Fotograf und Grafiker Klaus Heider stammte aus Göppingen und hat sich zeitlebens künstlerisch mit Licht befasst. Im Stadthaus sind fotografische Lichtzeichnungen zu sehen sowie Aufnahmen aus dem römischen Pantheon, dessen berühmte Kuppel und ihr Lichteinfall durch das „Opaion“, die Durchdringung von Wissenschaft und Kunst, zeitlebens zentrale, sinnlich erlebbare Themen von Heider waren.

Dem in Berlin lebenden Julius von Bismarck, ein Meisterschüler Olafur Eliassons, ist es gelungen, in der spannungsgeladenen Atmosphäre des venezolanischen Dschungels Blitze zu provozieren und gezielt z.B. in eine Palme einschlagen zu lassen. So konnte er fast skulpturale Blitz-Momente in Fotografien einfangen: "Talking to thunder".

Talking to Thunder (Palm tree) 2017. Fotografie von Julius von Bismarck
Talking to Thunder (Palm tree) 2017
Courtesy Julius von Bismarck und alexander levy, Berlin / Sies und Höke, Düsseldorf / Marlborough Contemporary, New York
Galerie alexander levy, Berlin

Jürgen Grözinger ist dem Stadthauspublikum als herausragender Musiker und Projektleiter der neuen Musik bekannt. Dass er auch ein begabter Fotograf ist, zeigen seine Arbeiten, die die Zeit zwischen Dunkelheit des Winters und der hellen Jahreszeit in Island schildern. An zwei Abenden im Februar und März 2019 wird Grözinger seine visuellen Arbeiten durch musikalische Live-Performances erweitern (Termine s. unten). 

Ralf Peters Fotografien changieren zwischen Nacht und Tag, hinterfragen unsere Sehgewohnheiten und führen uns mit virtuosem Balanceakt auf den Grenzen der Gewohnheit unseres Bildgebrauchs an das Limit unseres Sehens. 

Schließlich zeigt der ebenfalls in Berlin lebende Weißrusse Andrei Loginov vielschichtige Lichtkästen. Von einem Objekt fertigt er 30 bis 40 Aufnahmen an, schichtet diese übereinander und schafft dann mit der Lentikular-Technik, mit der schon seit rund 100 Jahren Wackel-Bilder hergestellt werden, raffiniert im Licht schwebende 3D-Aufnahmen von Bienenwaben. 

Lichtzeichnung von Klaus Heider, ca. 1979
Klaus Heider: Lichtzeichnung, ca. 1979
Kunsthalle Göppingen

Ergänzt werden die Fotografien von Lichtobjekten und Installationen von Klaus Heider sowie der Lichtkünstlerin rosalie. Unter anderem zeigen wir das letzte Werk, das die 2017 verstorbene Stuttgarter Künstlerin realisieren konnte, eine Licht-Klang-Installation zu Gustav Mahlers 8. Sinfonie, die sie zur Eröffnung der Hamburger Elbphilharmonie schuf. 

Der im Luftraum präsentierte Stofftunnel von Domenico Strazzeri ist Lichtinstallation, Bühnenbild und Tanzutensil in einem. Zu festgelegten Zeiten wird der Tunnel durch Mitglieder der Strado Compagnia Danza mit Live-Performances bespielt. Termine s.u. 

Der räumlich gesehen kleinere, zweite Teil unserer Ausstellung, der im Dezember im Kabinett eröffnet wird, wartet mit weiteren Highlights der internationalen, aktuellen Kunstszene auf. "Round Rainbow" heißt eine Installation, die der weltweit gefragte Künstler Olafur Eliasson im Stadthaus präsentiert. Sie zaubert einen sich ständig wandelnden Regenbogen und Lichtreflexe ins Innere der Stadthausräume. Der Berliner Künstler Ulrich Vogl antwortet mit seinen subtilen Licht-Schatten-Spielen direkt auf die Architektur von Richard Meier. Seine Serie „Window to go“, "Fenster" aus Stoffbahnen, die sich wandelnde Schattenspiele auf Wände zaubern, wurde zuerst 2010 in Berlin gezeigt und tourte als Variation inzwischen durch zahlreiche Metropolen in ganz Europa. "Window Ulm" wird speziell fürs Stadthaus kreiert. 

Lichtkinetische Objekte, eine Art Malerei mit Licht, die gleichermaßen mit Farbkraft wie Emotionalität begeistert, von rosalie, die zu Beginn ihrer Karriere auch für das Ulmer Theater tätig war, runden diesen zweiten Ausstellungsteil der Ausstellung ab. 

Begleitende Veranstaltungen zur Ausstellung

Tanzperformances von Mitgliedern der Strado Compagnia Danza im Stofftunnel auf Ebene -1 (Untergeschoss) sind jeweils etwa zehnminütig und finden an diesen Donnerstagen jeweils um 18.00 Uhr, um 18.20 Uhr und um 18.40 Uhr:

Do 29. November 2018
Do 6. / 13. / 20. Dezember 2018
Do 17. / 24. / Do 31. Januar 2019
Do 7. / 21.Februar 2019
Do 7. März. 2019

Musikalische Performances mit Jürgen Grözinger finden an diesen Freitagen jeweils um 20 Uhr  im Ausstellungsbereich statt:

Fr 1. Februar 2019, mit Anna Clementi, Fried Dähn und Jürgen Grözinger
Fr 8. März 2019, mit Kenichi & The Sun (Kathrin Hahner & Jürgen Grözinger)

Der Eintritt zu allen Performances ist frei

Ausstellungsführungen mit Dr. Raimund Kast

Do 27. Dezember 2018, 18 Uhr
Do 21. Februar 2019, 19 Uhr
3,50 € pro Person (Kinder 1,50 €), Anmeldung: 0731 161 7700 oder stadthaus@ulm.de

Die Ausstellung kommt zustande mit freundlicher Unterstützung von