RR Reihe Radiostücke
Radio free FM und Stadthaus
03. September 2023, 21:00 Uhr
Recorder Recorder
Elisabeth Haselberger (Blockflöten) und Gerald Fiebig (Elektronika)

Recorder Recorder: Elisabeth Haselberger, Gerald Fiebig
Recorder Recorder: Elisabeth Haselberger, Gerald Fiebig
© Martina Vordermayer
hybride Uraufführung: 14 Arten den Regen zu beschriften. Auftragskomposition
Radio Free FM überträgt live von vor Ort eine Sondersendung von "entartet" von 20 bis 23 Uhr.

„Ich versuche, mit den Mitteln der Musik etwas politische Intelligenz in den Menschen hineinzubringen“, formulierte Hanns Eisler (1898 bis 1962) sein Ziel als Komponist. Das Duo Recorder Recorder verfolgt mit seinen Konzerten, Performances und Radioarbeiten seit 2018 ein ähnliches Ziel. Gerald Fiebigs und Elisabeth Haselbergers instrumentale Musik entsteht durch Blockflöten (recorder) und Elektronik, wird über Aufnahmegeräte (recorder) angereichert und mit Fragmenten der außermusikalischen – natürlichen, sozialen, sprachlichen, virtuellen – Realität konfrontiert.
Im Jahr von Eislers 125. Geburtstag lassen sich Recorder Recorder daher vom Titel seiner berühmten Filmmusik „14 Arten den Regen zu beschreiben“ anregen: Samples von Regengeräuschen werden mittels digitaler Effekte direkt „beschriftet“. Blockflöten plus Live-Elektronik „überschreiben“ Musik zum Thema Regen mit neuen Geräusch-Schichten. Recorder Recorder nutzen ihr bewusst nicht-puristisches Vokabular aus Elementen der Neuen Musik, freier Improvisation, repetitiven Pop-Strukturen und Noise als Verfremdungseffekte. So wird das universelle Sujet „Regen“ seiner Selbstverständlichkeit und Harmlosigkeit entkleidet. Ob durch Zuwenig oder Zuviel, durch Dürre oder Hochwasser: Im Zuge des Klimawandels ist Regen schon längst nicht mehr selbstverständlich oder harmlos. Durch O-Töne zu verschiedenen Aspekten des Themas „Regen“ bringen Recorder Recorder in Fortführung von Eislers Gedanken sogar „Schwarmintelligenz“ in die Musik.
 

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Einsame Ameisen Amnesie

Siedet die Erde oder nicht?

Von der Skizze zur Wort-Klang-Bild-Komposition – vom logischen zu logothetischem Denken. Anestis Logothetis war Avantgardist. Zwischen 1971 bis 1975 entwarf er eine Reihe von Partitur-Fragmenten zum Thema Insekten. 2021 wurden diese Skizzen erstmals veröffentlicht. Namen von Ameisen, Schmetterlingen, Nachtfaltern oder Motten, Zitate aus Biologie, Kybernetik und griechischer Mythologie triggerten Logothetis assoziative Sprachspiele und münden auf diesen Blättern in mehrdeutige akustische Phantasien. Sie inspirierten diesen Abend. In fünf Etüden für Stimme, Sampler, Synthesizer, Computer und andere Elektronika entfalten Natascha Gangl, Maja Osojnik und Matija Schellander Logothetis ästhetische Prinzipien und führen sie als Klangcomic fort. Als Klangcomic mit zentraler Frage: „Siedet die Erde oder nicht?“. Im Live-Bühnenbild von Nikolaos Zachariadis werden die Skizzenblätter zum atmosphärisch-visuellen Element der Performance. Autor/innenproduktion im Auftrag von ORF Kunstradio & Wien Modern 2021, mit freundlicher Unterstützung von SKE Fonds, BMKOES, Festival TOOLS und Stiftung Dietrich und Christel Kittner.

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