18. Juli 2009 - 20. September 2009
So weit draußen war ich nicht
Ulmer Peripherie im Blick junger Fotografie

Foto: Johanna Ahlertv
Foto: Johanna Ahlert
Der romantische Blick auf Natur veränderte sich durch die Entwicklung der Städte entscheidend. Naturerfahrung gilt zwar noch als beruhigende Erholung von der Stadthektik. Zunehmend aber wird Natur auch als monetärer Wert verstanden, als Bauerwartungsland, Acker, Wald und Wiese.
Wie ist das in Ulm? Das Zusammentreffen der Stadtstruktur mit den Wucherungen der Natur, das Ausfransen an den Stadträndern ist Thema der Ausstellung.
Foto: Jan Mammey
Foto: Jan Mammey

Vier ortsfremde Fotografen zogen mit frischem, vorurteilslosem Blick los. Sie erkundeten das Hochsträß, die Böfinger Halde oder das Donautal mit Wiblingen. Haben sie Trash entdeckt oder Schönes, gar Parkartiges auf Streuobstwiesen, in Gartenbaukulturen, in landwirtschaftlich genutzten Feldfluren oder auf scheinbar ungenutzt verharrenden Arealen in und zwischen Stadtvierteln? Oder gar eine verzauberte Welt am Junginger Containerbahnhof bei Nacht?
Bräuchte etwa ein Ulmer gar keinen offiziell gestalteten Park, wenn er die Qualität einer stadtnahen landschaftlichen Freifläche erleben möchte? 2006 jedenfalls wurde der Antrag auf einen Stadtteilpark Oberer Eselsberg vom Gemeinderat abgelehnt.

Foto: Albert Palowski
Foto: Albert Palowski

Die Stadt rief den „dialog:grün“ ins Leben als Forum für bürgerschaftliches Engagement zum Grün in der Stadt. Eine unter diesem Dach sich engagierende Gruppe von Landschaftsarchitekten und der Ulmer Bürgermeister Alexander Wetzig waren die Impulsgeber dieser Ausstellung.
Johanna Ahlert, *1980, erhielt ihr Diplom an der Hochschule für Künste Bremen als Schülerin von Peter Bialobrzeski .Sie ist der geheimnisvoll mystischen Durchsetzungskraft einer Pflanzenwelt gegenüber einer architektonisch verplanten Umwelt auf der Spur.
Jan Mammey, *1972, Meisterschüler von Heidi Specker an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, fielen ausgelassene Flächen in einer Landschaftskarte vom Donautal auf, dort, wo das Industriebegiet in die "Natur" hineinwächst. Hier findet er die Ästhetik des Zweckmäßigen.

Foto: Albert Palowski
Foto: Albert Palowski

Albert Palowski, *1972, studiert an der mehrfach mit dem Epson Photography Award ausgezeichneten FH-Dortmund. Seine lyrischen und humorvollen Bilder entdecken das Schöne im Vergänglichen.
Philip Poppek, *1987, ist im dritten Studienjahr an der Ostkreuzschule Berlin, einem Zusammenschluss engagierter Fotografen im Bereich der künstlerischen Dokumentar-fotografie. Ihn fasziniert, dass es in Deutschland kaum noch möglich ist, um sich zu schauen, ohne etwas vom Menschen Geschaffenes zu sehen.
Konzeption: Dr. Simone Förster, München
Öffentliche Führungen durch die Ausstellung
mit Annette Schellenberg, Landschaftsarchitektin und Mitglied im Fachbeirat zum „dialog:grün“ der Stadt Ulm, am
Sonntag, 30. August 2009, 11.30 Uhr
Donnerstag, 17. September 2009, 18.00 Uhr