20. März 2015 - 28. Juni 2015
Zwischen Mythos und Ideologie
Fotografien aus dem Lebenswerk von Abbas

Jamaa Masjid Moschee, Dehli, Indien. 1994. Das Gebet zum Fitr-Fest beendet den Ramadan
Jamaa Masjid Moschee, Dehli, Indien. 1994. Das Gebet zum Fitr-Fest beendet den Ramadan
Foto: © Abbas / Magnum Photos
Seit Jahrzehnten sind Religionen das zentrale Thema in der Arbeit des iranisch-französischen Fotografen Abbas (*1944) mit Religionen. Zunächst hielt er die iranische Revolution mit seiner Kamera fest, dokumentierte den Islam als weltweite Erscheinung, auch den militanten Islamismus, reiste von Xinjiang nach Marokko, von London nach Timbuktu, New York und Mekka, um den Alltag von Moslems zu fotografieren, ihre Rituale, ihre Spiritualität, aber auch ihre zunehmende Radikalisierung.
Tarakhil, Afghanistan, 2005. Aus Raumnot findet der Unterricht in der von Japan gestifteten Dorfschule im Freien statt. Der Boden hatte zunächst von Minen gesäubert werden müssen.
Tarakhil, Afghanistan, 2005. Aus Raumnot findet der Unterricht in der von Japan gestifteten Dorfschule im Freien statt. Der Boden hatte zunächst von Minen gesäubert werden müssen.
Foto: © Abbas / Magnum Photos

Er setzt sich mit der spirituellen Kraft wie der politischen Bedeutung des Christentums auseinander, ebenso mit dem Judentum, besucht animistische Kulturen genauso wie er die Welt des Buddhismus und - in jüngster Zeit - die der vierten großen Weltreligion, des Hinduismus, erkundet.

Montgomery, Alabama USA, 12. November 2003 Fundamentalistische Christen präsentieren die Zehn Gebote auf einer Kundgebung für den Obersten Richter des Bundesstaates Alabama, Roy Moore, der entlassen werden sollte, weil er sich weigerte, eine 15 Tonnen schwere Skulptur mit den Zehn Geboten aus der Eingangshalle des Supreme Court zu entfernen.
Montgomery, Alabama USA, 12. November 2003 Fundamentalistische Christen präsentieren die Zehn Gebote auf einer Kundgebung für den Obersten Richter des Bundesstaates Alabama, Roy Moore, der entlassen werden sollte, weil er sich weigerte, eine 15 Tonnen sch
Foto: © Abbas / Magnum Photos

Abbas' Bilder dokumentieren spirituelle Einkehr, beobachten aber genauso, wie Religionen von kulturellen Phänomenen zu Ideologien werden, die Kriege auslösen, zeigen Spannungen zwischen Tradition und Moderne.
Abbas ist - als einziger persischer Fotograf - seit 1981 Mitglied bei Magnum Photos. Seine Fotos und Fotoreportagen wurden weltweit in zahlreichen Zeitschriften und Magazinen wie Stern, Newsweek, Paris Match oder dem New York Times Magazine u.v.m. publiziert. Zahlreiche Bücher entstanden. Die Ausstellung im Stadthaus vermittelt einen Überblick über die mehr als 45-jährige fotografische Tätigkeit von Abbas.
Projektleitung: Dr. Raimund Kast
Eröffnung: Donnerstag, 19. März, 19 bis 21 Uhr. Abbas zeigt eine persönliche Auswahl seiner Arbeiten und kommentiert sie (in engl. Sprache). Einführende Worte von Dr. Raimund Kast.