Sozialdemokraten und Konservative in Ghana benutzten die „Hexencamps” auch im Dezember 2020 wieder als Wahlkampfthema: Die einen kündigen an, sie würden den Hexenglauben verbieten und die Camps schließen (ohne zu sagen, wie sich ein „Glaube” per Gesetz stoppen lässt). Die anderen - die Wahlgewinner der konservativen NPP - wollen die Camps renovieren, um wenigstens die Versorgung mit Wasser, Nahrung, Strom und einem Dach über dem Kopf zu sichern.
Doch nicht nur in Ghana sind Gewalttaten an vermeintlichen Hexen auch heute noch ein Problem, sondern in mindestens 36 weiteren Ländern. Die meisten Opfer sind alleinlebende Frauen, aber auch Männer und Kinder werden der Hexerei beschuldigt. Ihnen droht schlimmste Folter, etwa durch heißes Eisen oder Steinigung. Meist endet sie tödlich.
Um auf die internationale Brisanz eines nahezu verdrängten Problems aufmerksam zu machen, rief missio 2020 erstmals den „Internationalen Tag gegen Hexenwahn” am 10. August aus.
Die hochgradig eindringlichen Fotoporträts, die einige der betroffenen Frauen Ghanas aus der Anonymität holen, entstanden aus einer Reportage von Ann-Christine Woehrl und Laura Salm-Reifferscheidt.
Geplante Eröffnung: Freitag, 21. Mai 2021, 19 bis 21 Uhr
Projektteam: Andrea Kreuzpointner, Karla Nieraad, Leonie Schmucker