nature and environment
01. September 2022 - 30. September 2022
Stadthaus Terrassen
Bienenvölker, bepflanzte Sitzbänke, Blumenuhr und eine Geodätische Kuppel!

Stadthausterrasse, im Hintergrund zwei rot-weiß gestrichene Bienenkästen, vorn zwei bepflanzte Beete
Foto: Andrada Cretu
Seit 2014 beherbergt das Stadthaus auf der Terrasse Bienenvölker. Die Biene ist eminent wichtig für unser Ökosystem. Mit unserem Urban Beekeeping wollen wir der Biene unsere Aufmerksamkeit schenken.
2022 kamen die beiden Bienenvölker erst Ende Mai auf die Terrassen und sammeln nun über den Sommer Nektar und Pollen.
Unsere neuen Pflanzkästen mit Sitzmöglichkeit bieten spannende Einblicke in die heimische Pflanzenwelt. Sie wurden völlig neu konzipiert und um eine Blumenuhr erweitert.
Um die Bepflanzung kümmert sich nun die BUND Hochschulgruppe Ulm in Zusammenarbeit mit dem Naturkundlichen Bildungszentrum Ulm und dem Botanischen Garten der Universität Ulm.
Außerdem NEU auf der Terrasse: die Geodätische Kuppel - ein ganz besonderes Gewächshaus!

In Städten finden Bienen zunehmend bessere Bedingungen als auf dem von Monokulturen und Pestiziden geprägten Land. Spätestens mit der Ernte verschwinden auf den Äckern die Futterpflanzen für die Insekten, sofern sie als solche überhaupt geeignet waren. Maisfelder, zum Beispiel, bringen Bienen gar nichts. In der Stadt finden sie mit ihrem Arbeitsradius von rund sechs Kilometern vom Frühjahr bis weit in den Herbst hinein Zierpflanzen und Blumen an öffentlichen Plätzen, in Parks oder auch privaten Gärten und auf Balkonen, die ihnen ausreichend Nektar bieten.

Unsere Bepflanzung bietet unseren Bienen erste Futterquellen. Darüber hinaus informieren sie über heimische Pflanzen, Gartenflüchtlinge und Neophyten oder  z.B. Pflanzen, die in der Medizin Verwendung finden.

Die Blumenuhr

Eine Blumenuhr auf der Stadthaus-Terrasse
Blumenuhr nach Linnée
Foto: Andrada Cretu

Einige Pflanzen sind für heimische Tiere, z.B. Insekten, besonders interessant. Sie dienen ihnen vor allem als Futterquelle. Zwei Beete sind mit Saatgut-Mischungen bestückt, die auch von unseren „urban beekeeping“- Bienen besucht werden. Hierbei sieht man, dass „insektenfreundliche Pflanzen“ nicht gleichbedeutend mit „heimische Pflanzen“ sein muss.

Auf solche blicken wir in anderen Pflanzkästen. Eine Einstiegshilfe für das Bestimmen heimischer Pflanzen bieten die Themen-Beete „Heimische Pllanzen“ mit einer Auswahl heimischer Wildpflanzen an. Diesen gegenüber sind in einem weiteren Beet einige so genannte verwilderte Gartenpflanzen gestellt - und Neophyten.

Auf der Stadthaus-Terrasse Ebene 3, im Vordergrund eine bepflanzte Bank mit Dill, im Hintergrund Teile des Stadthauses
Bepflanzte Sitzbank
Foto: Andrada Cretu

Diese gezüchteten oder aus anderen Ländern eingeführten, also nicht heimischen Pflanzen gelangen in unsere Wildnis und breiten sich dort aus. Manche überwuchern und verdrängen sogar die heimische Flora sogar massiv. Die Ausstellung Kudzu (bis 18. September) widmet sich diesem Thema!

In den Themen-Beeten „Frauen“ und „Vergängliche Kunst“ werden exemplarisch Pflanzen gezeigt, die im Bereich der Medizin bzw. der Ästhetik einen unmittelbaren Wert für den Menschen haben.

Seit 2022 sind auch die Terrassen auf der dritten Ebene bespielt. Drei Bank-Beete sind mit Pflanzen bestückt, die unsere Sinne - das Riechen, Schmecken, Fühlen oder auch das Hören! - anregen.

Neben vielen weiteren naturwissenschaftlichen Errungenschaften geht auf Carl von Linné auch das Konzept einer Blumenuhr zurück. Er hatte beobachtet, dass einige Pflanzenarten nach festen Tagesrhythmen leben. Das heißt, dass sie ihre Blüten bei vergleichbaren Wetterverhältnissen täglich zur selben Uhrzeit öffnen und schließen. Dieses Phänomen ist die Grundlage für eine Blumenuhr, ein Schmuckstück, das ebenfalls 2022 neu auf dem Stadthaus-Dach ist! Sie ist Teil einer Bachelor-Arbeit, die im Sommer 2022 an der Universität Ulm entsteht, und geht auf eine Projektidee des Naturmuseums zurück.

Bepflanzung der Terrassen-Pflanzkästen: BUND Hochschulgruppe der Universität Ulm, Hanna Wachter, Swetlana Kreinert, Jennifer Klein, Anika Leidigkeit u.a.
Beratung: Botanischer Garten der Universität Ulm, Stefan Brändel, und Naturkundliches Bildungszentrum der Stadt Ulm, Cora Carmesin
Bepflanzung und Betreuung Blumenuhr: Luisa Müller
Bienen: Franz Nägele, Stadthaus Ulm
Planung und Bau Möbel, Blumenuhr und geodätische Kuppel: Paul Stauber, Stadthaus Ulm

Noch mehr über unsere Projekte zum Verhältnis von Mensch und Pflanze erfahren Sie in unserem Film Draußen & Drinnen

Durch die Blume
Donnerstag, 21. Juli 2022, 18.00 Uhr

Pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten aufgehen, zusammengestellt in einer Pflanzenuhr auf der Stadthaus-Terrasse
Pflanzenuhr auf der Stadthaus-Terrasse
Foto: Andrada Cretu

Ein populärwissenschaftliches Programmpaket
Eine Blumenuhr nach Linné.

Einführung und Besichtigung auf der Stadthaus-Terrassem
mit Cora Carmesin, Leiterin des Naturkundlichen Bildungszentrum Ulm

€ 3,50 Erwachsene, € 1,50 Kinder, € 0,50 ab dem zweiten Kind einer Familie
Anmeldung erforderlich

 

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19.15 Uhr im Café Kokoschinski  (ehemaliges Café im Kornhauskeller)

In den Tropen ticken Blumenuhren auch nachts!
Florian Etl über das Blühverhalten nachts blühender tropischer Arten //

Neu auf der Stadthaus-Terrasse - die Geodätische Kuppel

Geodätische Kuppel auf der Stadthausterrasse
Geodätische Kuppel
Foto: Paul Stauber
Stadthaus Ulm

Geodätische Kuppeln sind Konstruktionen, deren oberer Kuppelteil durch Gitterschalen aus Drei- oder Fünfecken gebildet wird.

Der amerikanische Architekt und Philosoph Richard Buckminster Fuller gilt als Vater der Geodätischen Kuppel. 1954 erhielt er das US-Patent für das Konstruktionsprinzip. Tatsächlich aber konstruierte Walther Bauersfeld schon das Planetarium der Carl-Zeiss-Werke in Jena, das 1926 eröffnet wurde, als Geodätische Kuppel - gut 30 Jahre vor Buckminster Fullers erster Konstruktion Ende der 1940er Jahre.

Eine geodätische Kuppel zeichnet sich durch hohe Stabilität und Tragfähigkeit aus. Sie ist durch ihre Form sehr windstabil, und auch das Verhältnis von Material zu Volumen ist günstig. Der Lichteinfall ist für eine Ausnutzung der Sonnenenergie optimal, da die Sonne zu jeder Tageszeit in einem 90°-Winkel auf die Oberfläche trifft und das Innere erwärmt. Gleichzeitig kann die Luft in der Kuppel gut zirkulieren.

Kuppeln haben darüber hinaus auch noch eine akustische Besonderheit. Aufgrund der Schallreflektion können sich Personen über weitere Entfernungen gut hören - doch dieser Effekt trägt in unserer kleinen Kuppel kaum.

Ein Projekt des Stadthauses in Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement der Stadt Ulm

Entwurf und Bau der Kuppel: Paul Stauber, Stadthaus Ulm

Statik: Dipl. Ing. Hans Jürgen Kerler, Tragwerksplanung, Blaubeuren

Fundamente: Wolfgang Fromm, Fromm Bauunternehmung Ulm
3D-Druck Fundament: Concrete 3D GmbH, Nüziders, Vorarlberg

Bepflanzung: Cora Carmesin, Anja Dünnebeil, Stadt Ulm/Naturkundliches Bildungszentrum

Mit herzlichem Dank an Winfried Johannemann, Stadt Ulm/Gebäudemanagement, das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

Botanik-Stunde, im Anschluss: BRUMM-YOGA-SESSION, Yoga auf der Bienenterrasse!
Donnerstag, 18. August und Donnerstag, 1. September 2022, jeweils 18.00 Uhr

Bienen und Pflanzen auf der Stadthaus-Terrasse
Bienen und Pflanzen auf der Stadthaus-Terrasse
SP/Stadthaus

Am 18. August gibt Swetlana Kreinert von der BUND-Hochschulgruppe eine Botanik-Stunde für Interessierte.

Am 1. September gibt es eine weitere Botanik-Stunde, ebenfalls von der BUND-Hochschulgruppe durchgeführt.

ANSCHLIESSEND:  Brumm-Yoga-Session auf der Bienenterrasse, Yoga mal anders!

€ 3,50 Erwachsene, € 1,50 Kinder, € 0,50 ab dem zweiten Kind einer Familie
Anmeldung erforderlich

 

BRUMM-YOGA-SESSION

Bhramari Atmung: Summen wie die Bienen!

Raha Bamdadi ist Yoga- und Meditationslehrerin aus New York. Inspiriert durch die Stadthaus-Bienen auf der Kabinett-Terrasse bietet Raha hoch oben auf der Terrasse des Stadthauses eine Einführung in das so genannte Bhramari Pranayama oder "Humming Bee Breath" an. "Bhramari" ist das Sanskrit-Wort für "Biene". Bei der Atem- und Meditationsübung wird auf der Rückseite des Halses ein Brummen erzeugt, das an das sanfte Summen einer Biene erinnert. Bhramari Parayama hilft, Geist und Körper zu beruhigen, Spannungen zu lösen, Zirbeldrüse und Hypophyse zu stimulieren, Stress abzubauen, die Stimme zu stärken und vieles mehr.

Die Einführung in diese Meditationsmethode findet im Anschluss an die Botanik-Stunde um 19 Uhr in englischer Sprache auf der Stadthaus-Terrasse statt, bei Regen im Kabinett.

Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung wird gebeten!

Ein Vermittlungsprogramm zum Terrassen-Projekt wird im Rahmen der Corona-Sonderförderung des Landes Baden-Württemberg zur Wiederaufnahme der Vermittlungs- und Bildungsarbeit in den nichtstaatlichen Museen gefördert.