photography
30. September 2017 - 10. Dezember 2017
Wilde Tiere in der Stadt
Fotografien aus Europa und Asien

Foto aus der Serie "Dam Herons" von Sam Hobson zeigt einen Graureiher auf dem Amsterdamer Fischmarkt
Aus der Serie "Dam Herons"
Foto: © Sam Hobson
Die gebaute Umwelt der Stadt war noch nie ausschließlich ein Biotop für Menschen. Inzwischen findet sich auch jagdbares Wild ein: Weitgehend sicher vor Jägers Flinte durchwühlen Wildschweine Berliner Vorgärten, untergraben Füchse den Sandkasten und besetzen Rehe den Straßenraum. Auch in Ulm sind immer wieder Wildtiere im Stadtgebiet anzutreffen – man denke nur an die Biber in der Friedrichsau!
Foto von Florian Möller zeigt eine Bache mit Frischlingen in Berlin
Bache mit Frischlingen in Berlin
Foto: © Florian Möllers

Unsere Ausstellung zeigt Bilder von vier Fotokünstlern aus Asien und Europa. Florian Möllers in Berlin festgehalten, wie ganze Wildschweinrotten Straßen überqueren oder ein Fuchs geduldig an einer Bushaltestelle wartet. Seine Arbeiten wurden in Zeitschriften wie National Geographic, GEO u.a. veröffentlicht. Mehrfach wurde Möllers bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet.

Der Brite Sam Hobson fotografierte Graureiher im Amsterdamer Stadtbild: an den Grachten, an Bushaltestellen, auf öffentlichen Plätzen und an Mülleimern, über die sie sich auf der durchaus lohnenden Suche nach Essbarem hermachen. Ein beliebter Treffpunkt der Reiher ist der Fischmarkt. 2016 wurde Hobson "Wildlife Photographer of the Year" in der Kategorie "Urban" für das Bild eines Fuchses, das in seiner Heimatstadt Bristol entstand.

Foto von Yoko Ishii zeigt aus der Serie "Dear Deer" einen Hirsch am Drehkreuz, am Gitter steht "Hier ist der Ausgang"
Aus der Serie "Dear Deer"
Foto: © Yoko Ishii

Die japanische Stadt Nara zählt neben 400.000 menschlichen auch 1200 tierische Einwohner, die "heiligen Hirsche", die ohne Scheu frei in der Stadt herumstolzieren. Yoko Ishii hat sie mit ihrer Kamera vor den Auslagen des Gemüsehändlers oder auf ihren Wegen durch die Stadt festgehalten. Welch ein berührender Anblick, wenn die Tiere über den Asphalt schlendern oder ihre Köpfe ins Schaufenster stecken. Ishii: „Müsste ich mir eine Welt ohne Menschen vorstellen, dann würde sie so aussehen.“

Foto zeigt aus der Serie "Tokyo Parrots" von Yoshinori Mizutani einen Schwarm von wildlebenden Halsbandsittichen in Tokio.
Aus der Serie "Tokyo Parrots"
Yoshinori Mizutani

Die „Tokyo Parrots“ des Japaners Yoshinori Mizutani sind Schwärme von Halsbandsittichen, Nachfahren freigelassener Haustiere, wie sie inzwischen auch den Luftraum deutscher Städte entlang des Rheines erobert haben. Der Fotograf fühlte sich bei ihrem Anblick an Hitchcocks „Vögel“ erinnert. Mizutami: "Ich bin fasziniert von den Vögeln, denn eigentlich gehören sie nicht hierher, aber sind trotzdem da."

In Zusammenarbeit mit dem Naturkundlichen Bildungszentrum gibt es ein Quiz, das sich mit einem Besuch beider Häuser lösen lässt. Der Eintritt in die Ausstellung des Naturkundlichen Bildungszentrums (Kornhausgasse 3, 89073 Ulm) ist mit dem Lösungswort aus dem Stadthaus-Rätsel frei.

Projektleitung: Dr. Raimund Kast und Annette Schellenberg